Haltung entscheidet - Mut zum Pragmatismus

Referentin: Sharuga Vigneswaran + N.N.

Vortragsbeschreibung:
Lean Construction wird häufig als eine ganzheitliche Methodik verstanden, die idealerweise von Beginn eines Projekts an implementiert werden muss. Doch was passiert, wenn ein Projekt bereits in Schieflage geraten ist? Ist es dann zu spät, „Lean“ sinnvoll einzusetzen? 

Dieser Vortrag zeigt anhand konkreter Praxisbeispiele – u.a. aus einem aktuellen Projekt zur Errichtung von Feuerwachen, die sich in der Endphase befinden, bereits massive Verzögerungen aufweisen und bei dem das Projektteam spürbar, frustriert und demotiviert ist -, wie zentrale Prinzipien der Lean Philosophie und einzelne Elemente aus dem Lean Construction dennoch helfen können, wieder Struktur, Transparenz und Zusammenarbeit im Team zu ermöglichen. 

Dabei geht es nicht um die Einführung eines ganzheitlichen Systems wie das LPS oder die Taktung, sondern um pragmatische, sofort wirksame Elemente: etwa klare Zieldefinitionen fürs Team, gemeinsame Teamgrundsätze, die nicht vorgeschrieben sind, sondern eine intrinsische Haltung widerspiegeln, strukturierte Aufgabendefinition in Form von Aktionsplänen, einfach visuelle Kommunikation, regelmäßige kurze „Go & See“-Begehungen, Quick retros oder Pull-Mechanismen in Form gemeinsamer Wochenplanungen.

Die Kernbotschaft:
Lean Construction ist kein Alles-oder-nichts-Modell. Wer die dahinterliegende Denkweise versteht, kann auch punktuell und situativ echte Verbesserungen erreichen – auch wenn das Projekt schon ordentlich in Schieflage geraten ist. Es ist nie zu spät, Lean anzuwenden. Man muss einfach machen, ohne darauf zu warten, dass erst eine große Transformation stattfinden muss. Dafür braucht es keine Buzzwords, sondern den Willen, Verantwortung zu übernehmen und den Mut, Lean pragmatisch anzuwenden– genau da, wo es brennt.